Mal zu etwas ganz anderem

Sind Ihnen auch schon die Menschen aufgefallen, die in Shorts und T-Shirt oder in Blue Jeans und Turnschuhen über den Platz laufen? Unserem Headpro, Joachim (Jimmy) Wittmann, jedenfalls schon und das hat ihn veranlasst, sich noch einmal mit den inzwischen ja schon weitgehend gelockerten Bekleidungsvorschriften beim Golfen zu beschäftigen. Besser als er kann man den aktuellen Stand – glaube ich – nicht formulieren:
 
Does & Don’ts beim Thema Bekleidung für den Golfplatz
 
Der Zeitgeist ändert sich. Auch die Einstellung zu Sportarten wie Golf findet mit veränderten Perspektiven statt. Veränderungen sind in diesem Zusammenhang gut für uns. Es führt zu einer breiteren Schicht von Menschen, die sich zu dieser fantastischen Sport hingezogen fühlen.

Es liegt aber auch in der Natur der Sache, dass Veränderungen zu Konflikten führen können. So kam es in den vergangenen Wochen vermehrt zu Irritationen bezüglich der Bekleidung einiger Spieler auf dem Platz.

Meine persönliche Einstellung zur Bekleidung beim Golf ist klar. Der Golfer (männlich) trägt langes Beinkleid, Poloshirt mit Kragen und das Hemd in der Hose. Anders wird man mich auf einer Golfanlage im offiziellen Spiel nicht antreffen. Seit einigen Jahren gestatten wir den Kollegen der Anlage bei Temperaturen ab 25°C auch kurze Hosen zu tragen. Diese müssen aber an das Knie heranreichen.

Im Hobbybereich besteht die Möglichkeit kurze Hosen auf dem Golfplatz zu tragen sowieso seit Jahrzehnten. Auch führen moderne Schnitte der Poloshirts dazu, dass Kragen an Poloshirts manchmal kaum zu erkennen sind. Bestimmt darf auch der ein oder andere Spieler das Hemd über dem Hosenbund tragen, da es seiner Figur zuträglicher ist. 

Was das Schuhwerk betrifft, so laufen ein paar Spieler mit Jogging- oder Sportschuhen über den Platz. Hier gilt mein unbedingter Rat, dass ordentliche Golfschuhe dem Schwung deutlich mehr Stabilität verleihen. Also raus aus den Laufschuhen, rein in den konservativen Lederschuh oder den modernen, durchaus flippigen der Sportart angebrachten Golfschuh! 

Bei den Herren gilt es aber jedenfalls einige „No Goes“ zu vermeiden. Jeanshosen sind in allen Bereichen der Gesellschaft angekommen. So auch auch dem Golfplatz. Aber aus der Erfahrung heraus, kann ich sagen, dass die klassischen Jeanshosen unbequem sind. Meist im Herbst und Frühjahr zu kalt, im Sommer so warm. Und wenn ich mich zum Lesen der Puttlinie hinknie, dann zu eng…

Hosen sind lang oder kurz (Knielänge sollte es sein). Aber niemals zerrissen, durchlöchert oder abgeschnitten. Weder im Theater, der Oper, der Kirche, dem Tennisplatz noch sonst wo bei gesellschaftlichem Zusammenkommen. Eben auch nicht auf dem Golfplatz.

Und die Damen? Nun, da kann ich nur aus meinem „Draufblick“ berichten. Schulterfrei hat sich bei warmen Temperaturen etabliert, was nicht heißt, dass im „Spaghettiträgerhemd“ gespielt wird. Der verrutscht doch sowieso dauernd und muss ständig zurecht  „gezubbelt“ werden. Also, schulterfrei ja, aber mit breiterem Schulterband. Außerdem die Sonnencreme auf den Schultern nicht vergessen. Auch wird bei den Damen mehr Lässigkeit zugelassen was das Tragen des Shirts in oder über dem Hosenbund betrifft. So, as you like it.

Auffällig viele jüngere Damen sind in den letzten Monaten in der Gesellschaft mit eng anliegenden Sporthosen gesichtet worden. Diese kannte ich nur vom und konnte ich bisher nur beim Joggen beobachten. Nun treten diese eng anliegenden, als zweite Haut zu betrachtenden Hosen/ Leggings vermehrt im Stadtbild auf. Und nun auch auf dem Golfplatz. Teils nett anzusehen frage ich mich aber, wo steckt die Pitchgabel? Die Tees? Der Bleistift zum Führen der Scorekarte? Der Ballmarker? Der eventuell zweite Ball? Wer mir da weiterhelfen kann, ich freue mich über Aufklärun. Eine Golfhose, Shorts  oder auch Golfröcke brauchen Taschen! Vorne zwei, hinten mindestens eine für den Handschuh oder die Scorekarte. Anders ist ein zügiges Spiel gar nicht zu gewährleisten.

Ansonsten gilt, Geschmäcker sind verschieden. Die Mode hat im Golfsport für jeden die passende Kleidung parat. Im Grundsatz bleibt aber immer der Spruch: „Wie Du kommst gegangen, so wirst Du auch empfangen“. Für ein freundliches, sportliches Miteinander gebührt es einer angemessenen Bekleidung. Auch im Sinne dieses Spiels, dessen Spirit bei aller Öffnung nach außen, über die wir uns sehr freuen, gewahrt werden sollte.

Übrigens, barfuß spielen auf dem Platz, finde ich super. Zumindest auch viel besser als nach der Runde barfuß im Restaurant zu sitzen.

In diesem Sinne sende ich sportliche Grüße,
Joachim Wittmann
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