Liebe Golferinnen und Golfer,
aufgrund der aktuellen Wetterverhältnisse hat sich unser Headgreenkeeper heute früh kurzfristig entschlossen, die Grüns zu „graden“.
Beim Graden kommt ein sogenannter Grader zum Einsatz. Das Grün wird bis zu einer Tiefe von 25 mm und einer Schlitzbreite von ca. drei mm aufgeschlitzt. Die entstandenen Schlitze werden gleich wieder mit Sand befüllt. Das Grün wird durch das Graden sozusagen „entfilzt“. Das überschüssige organische Material wird entfernt und in den nächsten Wochen regeneriert sich die Grasoberfläche wieder.
Filz ist für viele Probleme auf dem Golfplatz verantwortlich. Durch Bildung neuer Triebe bilden Rasengräser regelmäßig einen permanenten Filz. Die Wurzeln wachsen dann nicht in den Boden, sondern breiten sich nur in einer flachen, oberen Schicht aus. Die Grüns werden dadurch unansehnlich und vor allem langsam. Dadurch, dass zusätzlich die notwendige, gleichmäßige Durchfeuchtung verhindert wird, wird das Grün zudem auch anfällig für alle möglichen Pilzkrankheiten. Regelmäßiges Graden ist deshalb für die Grünpflege obligatorisch.
Dummerweise hatte der Grader heute am späten Vormittag einen Defekt. Sofern er nicht kurzfristig reparabel ist, werden die Greenkeeper die äußeren Grüns deshalb möglicherweise nicht graden, sondern stacheln und sanden. So oder so, werden sich innere und äußere Grüns am Herrengolftag (26.04.2023) und möglicherweise auch noch einige Tage danach beim Putten unterschiedlich verhalten und anfühlen. Aber derartige Herausforderungen kennen wir Golfer ja.
Weiterhin ein schönes Spiel.
Ihr und euer
Hans-Joachim (Hajo) Brandl